Bundespräsidentschafts-Wahlkampf 1


Im Sinne des § 3 unserer Statuten

§ 3. Zwecke und Ziele der religiösen Bekenntnisgemeinschaft
(1) Als religiöse Bekenntnisgemeinschaft „Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich“ verfolgen wir das langfristige Ziel einer vollen Gleichberechtigung und Anerkennung als Religionsgesellschaft in Österreich. Wir wollen damit neue Räume der kulturellen Partizipation eröffnen und einen gesellschaftlichen Wandlungsprozess dessen, was als Religion wahrgenommen, angenommen und wie sie gelebt wird, sichtbar machen.

haben wir die bevorstehende Bundespräsidentschaftswahl und den dazugehörigen Wahlkampf als Anlass genommen, die Kandidatin und die Kandidaten über uns zu informieren und ihre Einstellung abzufragen.

Kandidatin und Kandidaten zur Bundespräsidentenwahl 2016

Kandidatin und Kandidaten zur Bundespräsidentenwahl 2016

Allen Kandidat/inn/en wurden dabei ein Informations-PDF übermittelt und die folgenden fünf Fragen gestellt:

1. Zu Beginn stellen wir die Gretchenfrage: Wie halten Sie es mit der Religion? Wie weit beeinflusst Religion bzw. beeinflussen Religionen Ihr politisches Denken und Handeln?
2. Was assoziieren Sie im Allgemeinen mit dem Begriff „Atheismus“? Haben Sie einen persönlichen Bezug zu atheistischen Weltanschauungen (z.B. über eigene Überzeugungen oder durch Mitmenschen)?
3. Es ist eine Tatsache, dass in den Schriften der monotheistischen Religionen Unglaube und speziell auch Atheismus negativ, teilweise auch herabwürdigend dargestellt werden. Können Sie nachempfinden, dass wir hinsichtlich dieser Tatsache den speziellen Schutz der Religionen durch den §188 des Strafgesetzbuches als äußerst fragwürdig ansehen? Und haben Sie eine Idee, wie dieser unfaire Zustand bereinigt werden könnte?
4. Wie stehen Sie zu folgenden in Österreich gängigen Praktiken bzw. oft gehörten Forderungen?
– Kreuze in Amtsräumen, Schulklassen und vor Gericht
– Gottesbezug in der Verfassung
– Verpflichtender konfessioneller Religionsunterricht für Schülerinnen und Schüler, die einer anerkannten Religionsgemeinschaft angehören
– Verpflichtender Ethikunterricht für alle Schülerinnen und Schüler
– Verpflichtender Ethikunterricht für jene Schülerinnen und Schüler, die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuchen
5. Sie haben Informationsmaterial zur Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich bekommen. Wie stehen Sie zum Vorhaben dieser Bewegung, in Österreich den Status einer staatlich eingetragenen religiösen Bekenntnisgemeinschaft zu erreichen?

Die unter Frage 5 angesprochene Infomappe ist hier zu finden: ARG_Infomappe. Sie darf im Bedarfsfall auch gerne weiter verbreitet werden.

Die einzelnen Kandidat/inn/en bekamen außerdem noch jeweils eine persönliche Frage.

Wir haben schon von einzelnen Kandidat/inn/en Rückmeldung erhalten und beabsichtigen, die Antworten auf die Fragen in der Woche vor der Wahl auf unserer Homepage zu veröffentlichen.

Welche Antworten würden Sie sich von den Kandidat/inn/en wünschen? Wie sollte der/die künftige Bundespräsident/in Ihrer Meinung nach mit den Themen Religion, Atheismus, Ethik etc. umgehen? Gerne können Sie sich dazu im Kommentarbereich äußern.

Bildquellen:
Irmgard Griss: https://www.griss16.at/

Alexander van der Bellen: https://www.vanderbellen.at/
Andreas Khol: https://www.andreaskhol.at
Norbert Hofer: http://norberthofer.at/
Rudolf Hundstorfer: Quelle
Richard Lugner: Quelle


Über Eosphoros

Die Frage des Atheismus ist nicht: Gibt es einen Gott, sondern vielmehr: Wenn es keinen Gott gibt, wie geht dann das Leben? Kann man auch beten, ohne zu jemandem zu beten? Kann man auch sterben ohne weiterzuleben? Und wenn ja, wie? Es ist eine häufig ungedankte Aufgabe, Menschen ihrer Illusionen zu berauben. Der Wille zur Wahrheit und der Wille zur Verantwortung sind anstrengend, Illusionen oft der einfachere Weg. Nicht umsonst wurde der Lichtbringer Prometheus an einen Felsen gekettet und gefoltert, der Engel Lucifer in die Hölle (oder auch auf die Erde?) verbannt. Tja, aber da sind die Menschen nun. Keine Menschen im Olymp, und kein lebendiger Mensch im Paradies. Das beste was die Menschen hoffen können, ist es sich einigermaßen gut einzurichten. Dazu bedarf es der Weisheit, einer Eigenschaft beziehungsweise Fertigkeit die nur all zu oft mit "Wissen" verwechselt wird. Wissenschaft und Rationalität, es tut mir leid, das sagen zu müssen, sind noch nicht das Ende zur Fahnenstange. Sie dienen dem guten Leben, aber nur, wenn sie richtig eingesetzt werden. In diesem Sinne bemühe ich mich um eine Atheistische Religionsgesellschaft, auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnis, verknüpft mit kultureller Erfahrung, politischen Betrachtungen, Philosophischen Überlegungen und möglicherweise tradiierter Mythen.

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Ein Gedanke zu “Bundespräsidentschafts-Wahlkampf

  • wolfi

    interessante auswahl an fragen, samt guter, kleiner infomappe.
    so gespannt ich auf die antworten bin: ob von allen kandidat*innen welche kommen nwerden..?
    ich vermute, dass selbst positive werbesprüche manchen wahlkampfleitern nicht ganz recht sein werden…