Wir danken Dr. Michael Brunner für seine Antworten auf unsere vier Fragen an die Kandidaten zur Bundespräsidentenwahl 2022.
1. Wie stehen Sie zur vollen Gleichberechtigung von Atheismus mit traditionellen Religionen, und was würden Sie als Bundespräsident aktiv zur Gleichberechtigung beitragen?
Für mich ist Religion Privatsache. Jeder Person steht das Recht zu, seine Religion und Weltanschauung so zu leben und zu gestalten, wie er es möchte, solange er sich im Rahmen der Gesetze, des Rechtsstaates und der Demokratie hält. Ich bin für die völlige Gleichberechtigung aller Religionen und anderer Weltanschauungsgruppierungen, wenn sie den Werten der zivilisierten Gesellschaft entsprechen. Ich trete für die vollständige Säkularisierung der Gesellschaft ein. Eine Verflechtung zwischen Staat und Kirche oder anderen Religionen lehne ich ab.
2. Was würden Sie sich von einer voll gleichberechtigten atheistischen Gruppierung erwarten?
Religion, Atheismus oder andere Weltanschauungen sind Privatsache. Der Staat muss zu diesen Gruppen eine Äquidistanz herstellen und einhalten.
3. Was rechtfertigt die derzeitige Ungleichbehandlung von Menschen, die einer Konfession angehören, mit Menschen, die staatlicherseits als „ohne Bekenntnis“ (o.B.) gelten?
Privilegien von anerkannten Religionsgemeinschaften sind zu hinterfragen. Ebenso ein unverhältnismäßiger Einfluss von Religionen auf Medien und Politik unseres Landes. Eine rechtliche oder staatliche Ungleichbehandlung zwischen den von ihnen genannten Gruppen wäre jedenfalls abzulehnen.
4. Wie stehen Sie zum Asylrecht für Menschen, die vor dem Risiko einer Genitalverstümmelung flüchten?
Eine Genitalverstümmelung stellt eine schwere Körperverletzung dar und ist streng zu bestrafen. Frauen, die davor flüchten und Asyl begehren, ist Asyl zu gewähren; sie werden ja aus religiösen Gründen verfolgt und schwerwiegend in ihrer körperlichen Unversehrtheit rechtswidrig bedroht.
völlig dakor!
wo sind d antworten d anderen bundespräsidentschaftskanditaten? 🙂 whaban
Von den anderen Bundespräsidentschaftskandidaten haben wir bisher noch keine inhaltlichen Antworten erhalten. Das finde ich schade, ist aber so – tut mir leid!