Ein Klinikseelsorger mit langjähriger Erfahrung als Klinikseelsorger hat vier Fragen gestellt.
Es geht dabei ganz konkret darum, dem Klinikpersonal und Sterbebegleiter: innen etwas Fundiertes zur Hand zu geben, das ihnen hilft, möglichst gut mit atheistischen Patient:innen und atheistischen Angehörigen umzugehen. Die vier Fragen zielen jeweils auf etwas, das über gute medizinische und pflegerische Versorgung hinausgeht:
1.) Was kann man atheistischen Patient:innen bei schwerer Krankheit Gutes tun?
2.) Was kann man sterbenden atheistischen Patient:innen Gutes tun?
3.) Was kann man atheistischen Angehörigen eines/einer sterbenden Patient:in Gutes tun?
4.) Was kann man atheistischen Hinterbliebenen nach dem Tod eines/einer Patient:in Gutes tun?
Wir halten das für ziemlich anspruchsvolle, gute Fragen und freuen uns über alle Rückmeldungen (z.B. hier auf der Homepage weiter unten als Kommentar zu diesem Text), die dabei mithelfen, diese vier guten Fragen auch möglichst gut zu beantworten. Vielen lieben Dank schon im Voraus!
Wilfried Apfalter ist Präsidiumsmitglied der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich (ARG)
Am wichtigsten ist, die beste aktuelle verfügbare Information weiterzugeben. Wenn die traurig ist, dann ist das so.
Nicht lügen, keine falsche Hoffnung erwecken.
Darauf hinweisen, dass wir alle Menschen sind, die füreinander da sind. Das ist die größte Quelle von Halt und Freude. Nach dem Tod leben wir in den Erinnerungen der Mitmenschen weiter und wir haben in der Hand, wie sie sich an uns erinnern.
Ich denke auch, dass Ehrlichkeit auf jeden Fall Teil des Prozesses ist. Wobei es in der Seelsorge vielleicht weniger um die nackte Information geht, die bekommt man ja eher vom medizinischen Personal. Ich denke es geht bei der Seelsorge eher um Sichtweisen und Perspektiven, wie man mit dem Tod umgehen könnte. Mit dem eigenen, und mit dem von lieben Angehörigen.
Den Hinweis darauf, dass wir Menschen und unsere Beziehungen am Schluss das wichtigste sind, unterstütze ich voll. Deswegen könnte man zum Beispiel Raum geben, für die schönsten Erinnerungen. Was bedeutet dir das Leben dieses Menschen? Was macht ihn so liebenswert? Wofür in diesem menschlichen Leben bist du dankbar? Welche Erinnerung willst du dir bewahren, welche soll bewahrt werden?
Eine gute Seelsorgerin würde wahrscheinlich dafür Raum schaffen, die Prioritäten zu Ordnen, das Wichtige zu bewahren.