Erlösung als Überwindung der Todesangst.
Wie vergangenen Dienstag im ersten Teil versprochen, möchte ich hiermit näher auf diesen Aspekt des Begriffs der “Erlösung” eingehen.
Die Annahme: Wir sind in einem Zustand, der “Erlösung” bedarf. Er entsteht durch unsere Angst vor dem Tod, durch unser Bewusstsein um den Tod und durch unsere Erkenntnis über Gut und Böse. Wir können aber nicht mehr vor diese Erkenntnis zurück, weil sie nicht eine Schuld gegenüber jemandem da draußen ist, sondern durch eigene menschliche Tat (symbolisiert durch Adam und Evas Apfelkonsum) entstand. Somit können wir nicht von diesem Zustand erlöst werden, ohne von unserem Menschsein erlöst zu werden.
Deswegen konnte Jesus die Menschen auch nicht mit Weihwasser oder Zaubersprüchen erlösen, er musste den Weg vorgehen, der zur Erlösung führt. Der Mensch muss diesen Weg dann selber gehen, um erlöst zu sein, und trotzdem Mensch bleiben zu können. Denn der Weg zur Erlösung liegt in der Überwindung der Todesangst. Und dass man die Todesangst wirklich überwunden hat, kann man nur beweisen, indem man dem Tod entgegen geht. Weniger religiös aber nicht weniger wahr ist diese Erlösung bei all jenen zu sehen, die im Dienste an anderen Menschen Todesmut beweisen. Sie müssen einen Glauben haben, der das verängstigte Tier in ihnen, den reinen Überlebenstrieb in Schach halten kann. Den Glauben, dass es in der Welt etwas geben kann, was wichtiger ist, als das nackte Überleben. Auch der materialistische Philosoph Robert Pfaller zitiert gerne Juvenal mit seiner Verachtung für das nackte Überleben, oder auch die Resolution der Pariser Kommunarden: „In Erwägung, dass ihr uns dann eben mit Gewehren und Kanonen droht, haben wir beschlossen nunmehr schlechtes Leben mehr zu fürchten als den Tod.“ Auch die populärkulturelle Geschichte von Harry Potter dreht sich letztlich um dieses Thema: (Spoiler-Warnung: Wenn Sie noch zu den Menschen gehören, die Harry Potter weder gelesen noch gesehen haben, aber dies noch vorhaben, sollten Sie den nächsten Absatz überspringen, wenn Sie das Ende noch nicht wissen wollen)
Voldemort, der Unerlöste, sieht nichts in der Welt, das wichtiger ist, als sein eigenes Überleben, er hat keinen Glauben an etwas abgesehen von seinem Ego. Harry Potter, der Auserwählte (auserwählt, die Welt von Voldemort zu befreien) besiegt Voldemort letztlich nicht mit Waffengewalt, sondern indem er tapfer und todesmutig seinem Feind entgegen geht. Bereit selbst zu sterben, um etwas ihm Äußeres (seine Mit-menschen und –kreaturen) zu retten.
Wer die Todesangst überwindet um das Richtige zu tun, hat gelernt, dass das Falsche schlimmer ist als der Tod (Gerne möchte ich hier anmerken, dass es natürlich immer auch auf Verhältnisse und ähnliches ankommt). Die Tugend ist es, die erlöst. Die Tugend, die vielleicht von mir verlangen wird, in den Tod zu gehen, ist es auch, die diesem Tod den Schrecken nimmt, und mich dadurch vor der Angst vor dem Tod erlöst. Sie ersetzt die Angst vor dem Tod mit der Angst vor dem Bösen, genauer gesagt: Vor der Angst, selbst das Böse zu tun oder zu werden. Das ist deswegen eine gewaltige Erleichterung, weil ich den Tod nicht verhindern kann, das Böse zu tun aber schon.
Wo sich des Menschen Angst ohne Erlösung auf etwas bezieht, was er nicht abwenden kann, verschiebt sich diese Angst nun auf etwas, das in seiner Macht liegt. Die Erlösung ermächtigt. Nicht im Sinne der biologischen Überwindung des Todes, aber im Sinne der kulturellen. Der Körper, das Ich, die Wahrnehmung, die Empfindung, das Leben selbst wird sterben, aber das „Wesentliche“ wird überleben. Als eine durch mein Handeln geschaffene Realität. So wie das Schriftzeichen bleibt, dass mit dem Meißel in den Stein geschlagen wird, so bleibt die Tat in der Welt, vielleicht nicht sichtbar, aber von ihren Konsequenzen her wirksam.
Die Ideen von Gut und Böse, von Richtig und Falsch sind der Teil von mir, der überlebt. Die Seele ist nichts greifbares, sie ist lediglich das Wesentliche. Sie ist aber nur denen begreiflich, die sich vorstellen können, dass es etwas schlimmeres gibt, als den eigenen Tod.
Wer das erkannt hat, der muss auch nicht sterben um erlöst zu werden. Er kann erlöst weiterleben.
Das glaube ich als Atheist.
Kriminalfall katholische Kirche
Fakten: Jesus war ein charismatischer Wanderprediger, dem die Nächstenliebe das Hauptanliegen war. Von den Aposteln prägte die Kirche am stärksten der gelehrte Pharisäer Paulus, der Jesus nie gesehen hat.
Den Aufstieg zur Weltreligion verdankt die Kirche dem Kaiser Konstantin (Toleranzedikt) und seinen Nachfolgern. Im Jahr 380 unter Kaiser Theodosius wurde die römisch-katholische Kirche schließlich zur einzigen erlaubten Staatsreligion erklärt, was die Todesstrafe für Nichtkatholiken zur Folge hatte.
Dogmen: Ein Dogma ist eine Definition oder Lehrmeinung, deren Wahrheits-anspruch unwiderruflich ist und ewig gilt. Davon einige ausgewählt.
Gott ist unendlich gerecht und barmherzig. Gott ist absolut wahrhaftig, treu und wohlwollende Güte. Die Ausübung der kirchlichen Sündenvergebungsgewalt ist ein richterlicher Akt. Die Seelen derer, die im Zustand der schweren Sünde sterben, gehen in die Hölle. Die Höllenstrafe dauert in alle Ewigkeit.
Von den 245 Dogmen ist jenes der päpstlichen Unfehlbarkeit aus dem Jahr 1870 das bekannteste. Die Definition der Unfehlbarkeit des Papstes in Glaubensfragen, verkündet am 18. Juli 1870 unter Papst Pius IX., lautet:
Wenn der römische Papst in höchster Lehrgewalt (=ex cathedra) spricht, das heißt: wenn er seines Amtes als Hirt und Lehrer aller Christen waltend in höchster apostolischer Amtsgewalt endgültig entscheidet, eine Lehre über Glauben oder Sitten sei von der ganzen Kirche festzuhalten, so besitzt er auf Grund des göttlichen Beistandes, der ihm im heiligen Petrus verheißen ist, jene Unfehlbarkeit, mit der der göttliche Erlöser seine Kirche bei endgültigen Entscheidungen in Glaubens- und Sittenlehren ausgerüstet haben wollte. Diese endgültigen Entscheidungen des römischen Papstes sind daher aus sich und nicht aufgrund der Zustimmung der Kirche unabänderlich.
Als dieser Papst das Unfehlbarkeitsdogma verkündete, kündigte Kaiser Franz Josef noch im selben Jahr (1870) das Konkordat mit Rom. Dieses wurde bedauerlicherweise vom Faschisten Dollfuss (1934) wieder in Kraft gesetzt!
Das jüngste Dogma von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel, verkündet am 1. November 1950 durch Papst Pius XII. lautet:
Wir verkünden, erklären und definieren es als ein von Gott geoffenbartes Dogma, dass die unbefleckt, allzeit jungfräuliche Gottesmutter Maria nach Ablauf ihres irdischen Lebens mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde.
Damit wird die persönliche Ansicht des Papstes zur „göttlichen Wahrheit“. Ein weiterer Effekt ist die Akzeptanz des Willens seiner Heiligkeit beim gläubigen Volk auf diktatorische Art ohne Widerspruchsmöglichkeit durchzusetzen.
Wenn ein Papst offiziell seine Meinung verkündet, ist diese Ansicht unveränderbares Faktum für alle und darf nicht weiter hinterfragt werden.
Glaubenssätze: Neben den Dogmen gibt es auch rund. 900 Glaubens-sätze (RN), die in widerrufliche und unwiderrufliche eingeteilt werden.
Zitiert aus dem Lehrbuch „Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung“ von Karl Rahner und Karl-Heinz Weger. 13. Auflage.
RN. 49: Wer sagt, die Menschenvernunft sei so unabhängig, dass ihr der Glaube nicht von Gott befohlen werden könne, der sei ausgeschlossen.
RN. 85: Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt, die geschriebene wie die ungeschriebene, der sei ausgeschlossen.
RN. 430: Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir.
Nr. 898: Wer aber ohne Buße in der Todsünde stirbt, wird ohne Zweifel von der Glut der ewigen Hölle auf immer gepeinigt.
Würde Jesus heute unter uns sein, er wäre schockiert über das kriminelle Treiben der Kirche, die sich auf Ihn beruft! Es gibt leider viele Menschen, die in einer sehr tristen Lebenssituation, oft nahe am Verzweifeln sind. Von den Leiden, Entbehrungen und Enttäuschungen des Lebens heimgesucht, bleibt ihnen oft als einzige Hoffnung die Flucht in ihren Glauben. Daher hat die Kirche in den ärmsten Entwicklungsländern auch die höchste Zunahme an Mitgliedern. Hier wird Hoffnungslosigkeit erfolgreich für leere Versprechungen auf ein gutes Jenseits verkauft, was ihr auch bei uns testamentarische Kapitalerfolge sichert.
Kontrast Maria (Dogmen) – Frau
Maria ist wahrhaft Gottesmutter.
Maria wurde ohne Makel der Erbsünde empfangen.
Maria war Jungfrau vor, in und nach der Geburt.
Maria empfing ohne Mitwirkung eines Mannes vom Hl. Geist.
Maria gebar ohne Verletzung ihrer jungfräulichen Unversehrtheit.
Maria lebte auch nach der Geburt Jesu jungfräulich.
Maria wurde mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen.
Papst Paul VI. (Papst von 1963 – 1978):
“Frauen sind nicht die Funktionen eines Messdieners gestattet”.
Papst Johannes Paul II. (Papst von 1978 – 2005) erklärte 1988:
„Eine Frau soll still zuhören und sich ganz unterordnen. Ich gestatte es keiner Frau zu Lehren und sich über den Mann erheben. Zuerst wurde ja Adam erschaffen und dann erst Eva.“
Uta Ranke-Heinemann (erste Professorin für Theologie) wurde 1987 die Lehrbefugnis entzogen, da sie die Jungfräulichkeit nur symbolisch auslegte.
Besonders das südliche Afrika wird von einer Bevölkerungsexplosion bedroht und hat neben der Hungersnot die stärkste AIDS- Verbreitung:
Papstkommentar (ORF 30.11.2015) auf die Frage ob der Gebrauch von Kondomen zur Vermeidung von HIV-Infektionen erlaubt werden solle?
„Es gelte das Gebot der Enthaltsamkeit gegen das Verbot des Tötens abzuwägen. Es gehe darum, das Leben zu verteidigen oder den Geschlechtsverkehr, aus dem das Leben kommt.“
Diese Person erlaubt sich Verhütungsmaßnahmen als Totschlag zu bezeichnen und entmündigt Frauen. Überbevölkerung und Elend sind Ursache der Fluchttragödien. Laut Prognosen wird die Bevölkerungs-explosion in Afrika bis 2100 von jetzt 1,3 auf 4,2 Milliarden ansteigen. Auf diesem Erdteil haben sie den größten Zulauf, worauf sie stolz sind. Und vor der UNO spielt er den Friedensengel, diese satanische Kreatur!
Voraussetzungen zur Anerkennung einer Religion
Die Anerkennung einer Religion ist Angelegenheit des Staates. Doch nimmt er diese Pflicht auch ernst? – mit Sicherheit nicht. Wie wäre es ansonsten möglich, einer Kirche die staatliche Anerkennung zu gewähren, die seine Bürger seit Jahrhunderten belügt und betrügt?
Die Nichteinmischung des Staates in kirchliche Angelegenheiten ist unangebracht, wenn Menschenrechte und Menschenwürde durch Religion verletzt wird. Der Zölibat, ein finanziell begründbares Faktum, hat schon einer großen Anzahl von Personen menschliches Leid und Existenzprobleme verursacht. Ebenso wenig einsehbar ist die berufliche Diskriminierung der Frau. Welche Achtung die Kirche für Frauen erübrigt, erkennt man in der Untersagung von Abtreibungen, wenn Frauen durch Vergewaltigung oder Inzest geschwängert wurden. Wie eine derart menschenverachtende Haltung, ausgerechnet jenen gegenüber, die Verständnis, Hilfe und Zuneigung brauchen, zu rechtfertigen ist, wird auf widerliche Art der geheuchelten Moral beantwortet.
Eine entsprechende Stellungnahme zum Islam würde umfassender sein. Alleine die Aufforderung in Koranversen Nichtgläubige zu töten ist ein Kapitalerbrechen! Kehren wir zuerst vor der eigenen Tür, wobei auch über das mit Lug und Trug erworbene Kirchenvermögen sachlich zu diskutieren ist!
Religion ist Privatsache Das bedeutet Trennung von Staat und Religion auf allen Ebenen, somit die Abschaffung aller kirchlichen und religiös begründeten rechtlichen Sonder-regelungen. Die Einstellung jeder direkten und indirekten Förderung der Kirchen. Jedoch Kontrolle ihrer Aktivitäten im Sinne der Korrektheit gegenüber den Menschen im Sinne von Menschenrecht und Menschenwürde. Diese Forderungen sind nicht auf anerkannte Kirchen und Religionsgemein-schaften zu beschränken, sondern gelten auch für alle Sekten und ähnlichen Gruppierungen. Es darf keine negative Bewertung von Nichtmitgliedern erlaubt sein. Der Austritt einer Person aus einer Kirche oder Sekte darf keine negativen Handlungen gegenüber der Person seitens der Institution bewirken. Besonders bedenkliche Gemeinschaften wie die Scientology Sekte und andere sind unter staatliche Beobachtung zu stellen. Wobei ein Verbot derartiger Organisationen, allein aus humanitären Gründen, durchaus vertretbar wäre.
Die Person entscheidet Die Kindestaufe in Kombination mit automatischer Mitgliedschaft ist eine geistige Vergewaltigung und mit Demokratie unvereinbar. Ausschließlich die Person selbst entscheidet im mündigen Alter über eine Mitgliedschaft.
Gleichberechtigung von Frau und Mann Die Gleichberechtigung von Frau und Mann ist eine Selbstverständlichkeit. Dies durchzusetzen ist bei der Weltreligion Islam für eine Demokratie eine besondere Herausforderung. Bei der Vergabe der Staatsbürgerschaft ist per Vertrag die Akzeptanz dieser Forderung abzusichern. Imame, die dies missachten und demokratisches Verhalten kritisieren, sind mit Berufsverbot zu bestrafen. Sind sie nicht EU- Bürger, ist die Abschiebung in ihr Herkunftsland zu veranlassen.
Ethik statt Religionsunterricht Die Grundfragen der Ethik lauten: „Was sollen wir tun?“, „Wie sollen wir handeln?“ Ständig müssen wir diese Fragen für uns beantworten, ohne dass uns letztlich jemand die Entscheidung abnehmen kann. Wo die Frage „Was sollen wir tun?“ den Bereich Gut und Böse tangiert, wird sie zur ethischen und moralischen Frage. Jeder Mensch hat ein Gewissen, das ihm sagt, was zu tun ist. Ob eine Handlung positiv oder negativ zu bewerten ist, hängt von der Qualität der Entscheidung ab, diese setzt besonders im Wirtschaftsbereich entsprechende Kenntnisse voraus. Korrektes Handeln kann wegen der Vielfalt der Gesichtspunkte auch sehr kompliziert werden. Weisheit, Klugheit und Einsicht sind Hauptkomponenten für tugendhafte und gerechte Entscheidungen. Ein wichtiger Grund Religion durch Ethik zu ersetzen liegt in der Bedenklichkeit der Religionslehren. Längst als falsch erkannte Ansichten zu lehren und als Glauben zu verteidigen, steht im Widerspruch einer auf Vernunft und Gerechtigkeit ausgerichteten Demokratie. Kinder in der Schule diesem Lügenpotential auszusetzen, ist mit Verantwortung und Demokratie unvereinbar!
Gläubige ohne Mitgliedschaft
Diese Menschen gehören keiner Religionsgemeinschaft an, sind jedoch keine Atheisten. Sie sind von der geistigen Fortexistenz überzeugt und haben sich ihre eigene Meinung gebildet. Durch die Geburt wird man üblicherweise je nach Kontinent und Land mit der dort dominierenden Religion beglückt, was man als Zufall oder auch Schicksal bezeichnen kann. Die Verabschiedung von der angeborenen Religion kann man auch als persönliche Befreiung von der Diktatur Kirche bezeichnen. Möge jeder Mensch das glauben, wovon er persönlich überzeugt ist und seinem Leben Sinn gibt.
Empfehlung
Sehen und hören Sie sich von zwei Personen auf youtube folgende Videos an.
Emanuel Swedenborg (1688 – 1772) Titel „Forscher im Diesseits und Jenseits“
Pim van Lommel, Kardiologe geb. 1943, Titel „Endloses Bewusstsein – Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung“ (25.01.2018)
Mag DI DR. Alfred Pirker