Leben


Die Vertreibung aus dem Paradies – Eine atheistische (Um-)Deutung (2) 1

Wie vergangenen Dienstag im ersten Teil versprochen, möchte ich hiermit näher auf diesem Aspekt des Begriffs der “Erlösung” eingehen.

Die Annahme: Wir sind in einem Zustand, der “Erlösung” Bedarf. Er entsteht durch unsere Angst vor dem Tod, durch unser Bewusstsein um den Tod und durch unsere Erkenntnis über Gut und Böse. Wir können aber nicht mehr vor diese Erkenntnis zurück, weil sie nicht eine Schuld gegenüber jemandem da draußen ist, sondern durch eigene menschliche Tat (symbolisiert durch Adam und Evas Apfelkonsum) entstand. Somit können wir nicht von diesem Zustand erlöst werden, ohne von unserem Menschsein erlöst zu werden.


Der Tod 4

Die große Herausforderung des Lebens, ist seine Endlichkeit zu akzeptieren. Das Zusammenwirken und Gegeneinanderstehen der Vorstellung, dass die Welt weiter geht, aber man selbst endet, erzeugt emotionale Reibung. Der Tod ist kein Thema für Kindergeburtstage, und wer an den Tod erinnert macht sich, je nach sozialem Anlass äußerst unbeliebt. Manchmal ist Medizin aber auch bitter, und ebenso kann der richtige Umgang mit dem Tod das Leben schöner machen. Die säkulare Gesellschaft jedenfalls kann mit dem Thema nicht gut umgehen. In den Werbungen sind alte Menschen immer fit, weil sie das richtige Zeug kaufen. Die Unausweichlichkeit des Tages, an dem nichts mehr hilft, wird nicht angesprochen, denn wer würde die Werbung dafür finanzieren? Welches Produkt würde man mit ihm verkaufen?