Monatliche Archive: Februar 2019
Die Vertreibung aus dem Paradies – Eine atheistische (Um-)Deutung (2) 1
Wie vergangenen Dienstag im ersten Teil versprochen, möchte ich hiermit näher auf diesem Aspekt des Begriffs der “Erlösung” eingehen.
Die Annahme: Wir sind in einem Zustand, der “Erlösung” Bedarf. Er entsteht durch unsere Angst vor dem Tod, durch unser Bewusstsein um den Tod und durch unsere Erkenntnis über Gut und Böse. Wir können aber nicht mehr vor diese Erkenntnis zurück, weil sie nicht eine Schuld gegenüber jemandem da draußen ist, sondern durch eigene menschliche Tat (symbolisiert durch Adam und Evas Apfelkonsum) entstand. Somit können wir nicht von diesem Zustand erlöst werden, ohne von unserem Menschsein erlöst zu werden.
“Ich glaube nicht” im “Standard” vom 19.2.2019
In der heutigen Druck-Ausgabe des “Standard” werden wir in der Titelseitenrubrik “Zitat des Tages” (auf Seite 1) und im Artikel “Ich glaube nicht” (auf Seite 8, in der Online-Ausgabe unter dem Titel “Konfessionslos – ein Leben ohne Gott“) erwähnt.
Die Vertreibung aus dem Paradies – Eine atheistische (Um-)Deutung (1) 2
Die Bibel hat viele Fehler, und die Genesis natürlich auch. Viele dieser Fehler, zwingen mich, ungläubig in Bezug auf die Bibel zu sein. Ich kann nicht einverstanden sein, mit einem Gott, der die Menschen erst erschafft, und dann dafür, was sie sind, verdammt. Ich will keine Religion wählen, in der der Versuch, die Welt zu verstehen als erste und ewige erbliche Sünde betrachtet wird.
Ich bin also dem rebellischen Geist verschrieben. Ich sehe in der Schlange die Mutter der menschlichen Kultur, und weil der Mensch ohne Kultur nicht Mensch ist, in dem Moment der Ursünde erst den Beginn des Menschsseins.
Eine weitverbreitete Auffassung ist, dass Gott den Menschen glücklich geschaffen hat, und die Kombination aus Schlange und Eva den Menschen in’s Unglück gestürzt und aus dem Paradies verbannt hat. Wenn die Geschichte sinnvoll sein soll, dann muss man sie umdeuten und wohl auch umschreiben.