Transzendenz (Teil 3/4)


Dieser Beitrag ist der dritte Teil einer vierteiligen Serie zu Transzendenzbezügen der Atheistischen Religionsgesellschaft (1,2,3,4).

Tod

In dem Maße, in dem der Tod bzw. das, was nach ihm ist, dem Bereich der Transzendenz zugeordnet werden kann und die Frage, was nach dem Tod ist, als religiöse Frage gelten kann und eine inhaltliche Antwort darauf sich selbst als religiöse Antwort verstehen kann, in dem Maße enthält ganz offenkundig auch Absatz 9 der Lehre der Atheistischen Religionsgesellschaft einen Transzendenzbezug. Dort wird sinngemäß dargelegt, dass die Atheistische Religionsgesellschaft an ein Weiterleben gestorbener Lebewesen als weiterhin wahrnehmende und empfindende Wesen nicht glaubt. Insoweit lehrt die Atheistische Religionsgesellschaft auch, keine Angst vor einem Jenseits nach dem Tod zu haben, denn das, was nach unserem Tod ist, kann uns dann kein Leid mehr zufügen.

Wir können natürlich Angst vor Schmerzen und überhaupt vor Leid im Leben und beim Sterben haben, aber nach dem Tod – so die (Religions-) Lehre der Atheistischen Religionsgesellschaft – werden wir nicht mehr leiden. Wenn die Vorstellung von unserem eigenen Nicht-Sein Leid bereitet, dann vielleicht als schmerzvolle gedankliche Vergegenwärtigung nicht ergriffener Chancen, als (aktuelle) Reue, etwas getan oder unterlassen zu haben, das sich nicht mehr korrigieren lässt; dann erleiden wir das aber nicht nach unserem Tod, sondern allenfalls jetzt, während unseres Lebens. Nach unserem Tod können wir nichts mehr erleben und nichts mehr aktiv beeinflussen. Nach unserem Tod ist das Leben für uns endgültig und unumkehrbar zu Ende. Auch wenn wir nicht an unser Weiterleben nach unserem Tod glauben, kann das, was wir über den Tod denken, durchaus – so wie bei allen Menschen – unsere Lebensführung beeinflussen.

Wilfried Apfalter ist Präsidiumsmitglied der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich (ARG)


Über Wilfried Apfalter

Ich halte unsere Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich (ARG) für ein in mehrfacher Hinsicht sehr spannendes Projekt und bin fasziniert von dem, was alles möglich ist bzw. sein wird.

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