In einigen Ländern der Welt, in denen die Religionsfreiheit leider nicht respektiert wird, werden Atheist(inn)en verfolgt und sogar mit dem Tod bedroht. Es gibt ausgesprochen westlich orientierte Atheist(inn)en, die in ihrem stark islamisch geprägten Herkunftsstaat (auch) aus religiösen Gründen einem asylrelevanten persönlichen Verfolgungsrisiko unterliegen. Die Republik Österreich gewährt gegebenenfalls – nach strenger Prüfung im konkreten Einzelfall – Asyl und schützt damit auch die Religionsfreiheit von Atheist(inn)en.
Als Atheistische Religionsgesellschaft bemühen wir uns, auch in diesem Zusammenhang unserer hohen Verantwortung als größte atheistische Vereinigung in Österreich gerecht zu werden. Bei Bedarf unterstützen wir unsere Mitglieder dabei, dass ihre persönliche atheistische Überzeugung wahrgenommen und ernstgenommen wird. Bis heute haben bereits 11 Mitglieder, die wir in ihrem Asylverfahren (mit-) betreut haben, Asyl erhalten, davon 6 direkt vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl und 5 durch eine gerichtliche Entscheidung, teilweise erst nach höchstgerichtlicher Aufhebung einer vorangegangenen rechtsverletzenden gerichtlichen Entscheidung. Covid-19-maßnahmenbedingt waren in den vergangenen Monaten auch die meisten Asylverfahren unserer Mitglieder de facto auf Eis gelegt, nun beginnen sie langsam wieder weiterzulaufen.
Wir vertreten einen menschenfreundlichen humanistischen Atheismus und tun das mit Weltoffenheit, Weitblick und Konsequenz.
Wilfried Apfalter ist Präsidiumsmitglied der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich (ARG)