Monatliche Archive: April 2016


Meine ersten Gehversuche im Dialog mit dem Islam (Teil 1) 1

Vor vielen Jahren, im Jahr 2004, führte ich zum ersten mal einen Dialog mit dem Islam, besser gesagt mit Muslimen. Zu dieser Zeit sah ich mich selbst noch nicht als Atheisten, eher als kritischen Katholiken (der ich zumindest laut Taufschein war) mit tendentiell agnostischer Grundhaltung. Die Terroranschläge vom 11. September lagen schon zwei Jahre zurück, der Irakkrieg ein Jahr. In der öffentlichen Meinung lag die Einstellung vor, dass ein Dialog mit dem Islam wichtig sei, um die gemäßigten Muslimen gegenüber Extremisten zu stärken. Ich selbst schloss mich dieser Meinung an. Doch ich wollte mich mit Lippenbekenntnissen zum Dialog nicht zufrieden geben. Ich wollte selbst aktiv werden, den Dialog mit Muslimen suchen. Wer soll es denn sonst machen, wenn nicht jede/r einzelne, die/der dazu bereit ist? Meine Erfahrungen aus dieser Zeit möchte ich hier nun teilen.

Die Kaaba in Mekka

Befragungen zur Bundespräsidentschaftswahl 2016: Rudolf Hundstorfer

In diesem Teil unserer Serie zu den Bundespräsidentschaftswahlen präsentieren wir die Antworten, die uns Rudolf Hundstorfer zugeschickt hat. Rudolf Hundstorfer ist Politiker der SPÖ und war von 2007 bis 2016 Bundesminister für Arbeit und Soziales und Konsumentenschutz. Am 15. Jänner 2016 wurde er von der SPÖ als Präsidentschaftskandidat präsentiert.

Rudolf Hundstorfer

Alexander Van der Bellen

Befragungen zur Bundespräsidentschaftswahl 2016: Dr. Alexander Van der Bellen

In diesem Beitrag zu unserer Reihe zur Bundespräsidentschaftswahl 2016 präsentieren wir die Antwort, die uns das Team um Dr. Alexander Van der Bellen geschickt hat. Alexander Van der Bellen ist Wirtschaftswissenschaftler und Politiker. Er war von 1997 bis 2008 Bundessprecher der Grünen. Er gab am 8. Jänner 2016 seine Kandidatur zur Bundespräsidentenwahl als unabhängiger Kandidat bekannt.


Befragungen zur Bundespräsidentschaftswahl 2016: Dr. Irmgard Griss

In unserer Reihe zur Bundespräsidentschaftswahl 2016 präsentieren wir hier die Antworten, die uns vom Team um Irmgard Griss zugeschickt wurden. Dr. Irmgard Griss ist pensionierte Richterin und war von 2007 bis 2011 Präsidentin des Obersten Gerichtshofs. 2014 machte sie sich einen Namen als Vorsitzende der Untersuchungskommission zur Hypo Alpe Adria. Am 17. Dezember 2015 gab sie ihren Antritt bei der Bundespräsidentschaftswahl 2016 als unabhängige Kandidatin bekannt.

Irmgard Griss

Kandidatin und Kandidaten zur Bundespräsidentenwahl 2016

Befragungen der Kandidatin und der Kandidaten zur Bundespräsidentschaftswahl 2016 8

Nächsten Sonntag, am 24.4.2016, wählt Österreich ein neues Staatsoberhaupt. Die Bundespräsidentenwahl ist die einzige Wahl in Österreich, bei der direkt Personen, keine Parteien oder Listen, zur Wahl stehen. Der Bundespräsident bzw. die Bundespräsidentin ist der höchste offizielle politische Repräsentant der Republik Österreich im In- und Ausland. Er agiert in seinem Handeln überparteilich. Somit steht bei jeder Kandidatin und jedem Kandidaten die Person selbst mit ihren Werthaltungen im besonderen Maße im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wir, das Präsidium der Atheistischen Religionsgesellschaft in Österreich, haben alle antretenden Kandidatinnen und Kandidaten in den letzten Wochen zu ihren Haltungen und Positionen zum Thema Religion im Allgemeinen und Atheismus im besonderen befragt.


Kirchen-Privilegien: Das gescheiterte Volksbegehren

Die bestehende Rechtslage in Österreich verleiht bekanntlich Religionen einen besonderen Status, der auch mit gewissen rechtlichen Sonderstellungen und Privilegien verbunden ist. Diese Tatsache wird von vielen Menschen in Österreich, vor allem von Konfessionsfreien und Religionskritikern, seit Jahren kritisiert. Das Volksbegehren gegen Kirchen-Privilegien war die bisher am Weitesten gehende Initiative in Österreich mit dem Ziel, diese Privilegien abzuschaffen. Die Eintragungsphase dieses Volksbegehrens war vor drei Jahren, in der Woche vom 15. bis 22. April 2013. Der Erfolg blieb aus: Nur 56.660 Wahlberechtigte unterzeichneten das Volksbegehren, für eine Behandlung des Themas im Parlament wären 100.000 erforderlich gewesen. Damit war dieses Volksbegehren das Erfolgloseste in der Geschichte der Zweiten Republik. Drei Jahre danach ist es an der Zeit, dieses Volksbegehren etwas kritisch zu beleuchten. Woran ist dieses Volksbegehren gescheitert, und welche Konsequenzen lassen sich daraus ziehen?


Wie theistische Theologie auf dem Weg zum Atheismus helfen kann (5)

Im Anschluß an die Radio-Diskussion eines katholischen Religionsjournalisten mit Professor K. P. Liessmann, die Thema im vorangegangenen Beitrag (4) war, hat sich eine weitere Korrespondenz ergeben. Ich habe ja sehr schade gefunden, dass Liessmann zu seiner Frage an den ORF-Journalisten Mag. jjj JJJ, wie dieser zur Behauptung komme, religiöse Erfahrung könne jeder machen, nicht auf eine konkretere Antwort gedrängt hat. So habe ich mir erlaubt, dem Herrn Magister diese Frage schriftlich zu stellen und – da sie nicht beantwortet wurde – bei einer späteren Gelegenheit zu urgieren.


Bundespräsidentschafts-Wahlkampf 1

Im Sinne des § 3 unserer Statuten § 3. Zwecke und Ziele der religiösen Bekenntnisgemeinschaft (1) Als religiöse Bekenntnisgemeinschaft „Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich“ verfolgen wir das langfristige Ziel einer vollen Gleichberechtigung und Anerkennung als Religionsgesellschaft in Österreich. Wir wollen damit neue Räume der kulturellen Partizipation eröffnen und einen gesellschaftlichen Wandlungsprozess dessen, was als Religion wahrgenommen, angenommen und wie sie gelebt wird, sichtbar machen. haben wir die bevorstehende Bundespräsidentschaftswahl und den dazugehörigen Wahlkampf als Anlass genommen, die Kandidatin und die Kandidaten über uns zu informieren und ihre Einstellung abzufragen.

Kandidatin und Kandidaten zur Bundespräsidentenwahl 2016

Konrad Paul Liessmann

Wie theistische Theologie auf dem Weg zum Atheismus helfen kann (4) 1

Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen: ich habe im Titel ein Wort geändert. Denn ich kann zwar auf einen Fundus von Äußerungen christlicher Theologen zurückgreifen, wichtiger wäre aber ein interreligiöser Dialog mit dem Islam. (Aktuell wäre Gedankenaustausch natürlich am wichtigsten mit jenen islamischen Theologen, die aus dem Hintergrund gewaltbereite Muslime zu religiös motiviertem Terror ermuntern – nur wird sich von denen leider kaum jemand dazu bereit finden.) Ich habe schon vor Jahren bei führenden Moslems angefragt, wie sie zur Güte Allahs stehen bzw. ob sie (ähnlich wie in den Antworten in den Beiträgen (1) und (3) behauptet wurde) ihren Glauben auf entsprechende Erfahrungen dieser Güte gründen – aber nie eine Antwort erhalten. (Wenn uns jemand helfen kann, diese Wissenslücke zu schließen, sind wir sehr dankbar!) Also muß vorläufig weiter die christliche Theologie Anschauungsbeispiele stellvertretend für andere Monotheismen liefern. Das erscheint mir zumindest insofern gerechtfertigt, als etwa fanatische Muslime ihren Botschaften sicher nicht weniger hörig sind als fanatische Christen.