Jährliche Archive: 2016


FAQ

Relativ – Absolut, Subjektiv – Objektiv: Ein Orientierungsversuch im Begriffsdschungel

Nikolaus Bösch und Andreas Müller haben auf dieser Seite dankenswerterweise einen interessanten philosophischen Diskurs in mehreren Beiträgen geliefert, in dem es grundsätzlich um die Frage geht, ob es absolute Wahrheiten gibt, oder ob alle Wahrheit relativ ist. Wir hoffen, dass Diskurse wie dieser für alle interessierten Leser „geistige Nahrung“ liefern und zum weiteren Nachdenken anregen. Allerdings besteht auch die Gefahr, dass in so einem (in diesem Fall durchaus hitzigen) weltanschaulichen Meinungsaustausch bei den vielen Begriffen und Deutungen der Überblick verloren geht, worum es denn eigentlich geht. Ich unternehme mit diesem Beitrag den Versuch, mich noch einmal aus meiner eigenen Perspektive an dieses Thema heranzutasten. Gleich vorweg möchte ich darauf hinweisen, dass ich hier nicht mehr auf einzelne Aussagen meiner Vorredner eingehen werde, sondern versuche, eine alternatives Konzept herauszuarbeiten, bei welchem ich durchaus Überschneidungen zu beiden Positionen sehe.


Atheistischer Religionsunterricht – Die Quadratur des Kreises? 1

Überlegungen und Anregungen im Hinblick auf ein zwar bei Weitem noch nicht etabliertes, aber auch nicht völlig denkunmögliches Unterrichtsfach. Von Klaus Steinkellner Unterricht stellt in gewisser Weise immer eine „Quadratur des Kreises“ dar. Aufgrund der Tatsache, dass Lehrpersonen den Auftrag haben, einen bestimmten Inhalt einer Vielzahl von unterschiedlichen Individuen näher zu bringen, kann es ein absolutes „richtig“, zumindest was die Art und Weise der Wissensvermittlung betrifft, nicht geben. Im geisteswissenschaftlichen Bereich, dem ich auch den Religionsunterricht zurechne, gilt dies zu weiten Teilen auch für den Inhalt selbst. Das Ziel von Unterricht im Allgemeinen muss daher, wie der Vergleich bereits aussagt, eine weitest mögliche Annäherung an das bestmögliche Ergebnis sein. Gerade auf einen atheistischen Religionsunterricht wird das aufgrund der Heterogenität dieser Geisteshaltung in besonderem Maße zutreffen.


(Inter-/Religiöser) Dialog (2) 1

Vor Kurzem habe ich in einem ersten Teil ein paar Überlegungen zum (inter-/religiösen) Dialog begonnen, die ich hier nun ein wenig weiterführen möchte. Wie wollen wir einen Dialog führen? Wir wollen einen Dialog konstruktiv und im gegenseitigen Bestreben, auf einander einzugehen, führen. Dieses Wollen ist vom Wunsch begleitet, andere Ansichten (und „Irrtümer“) der Dialogpartnerinnen und Dialogpartner aushalten und positiv fruchtbar machen und „blinde Flecken“ auch bei uns selbst erkennen und verändern zu können. (Inter-/Religiöser) Dialog ist immer auch das, was wir jeweils daraus machen, so wie ja auch Religion immer auch das ist, was wir als Akteurinnen und Akteure jeweils daraus machen.


(Inter-/Religiöser) Dialog (1) 1

Dialog. Das bedeutet, miteinander ins Gespräch zu kommen und etwas miteinander „(durch-) besprechen“ zu können. Die Themen eines (inter-/religiösen) Dialoges können vielfältig sein. Vielleicht kann es auf uns selbst und auf mögliche Dialogpartnerinnen und Dialogpartner motivierend wirken, wenn wir uns einmal etwas ausführlicher überlegen, was wir uns im Hinblick auf (inter-/religiösen) Dialog vorstellen können und wünschen würden.


Der Glaube ist absolut, die Wirklichkeit etwas komplizierter 7

Ich danke Andreas Müller für seine Antwort auf meinen Beitrag, für seine kritische Auseinandersetzung mit meinen Gedanken. Interessanterweise finden Herr Müller und ich uns auf zwei widersprüchlich gegensätzlichen Positionen (beide als Atheisten). Ich nutze diese Gelegenheit, meine Positionen gegenüber der Kritik zu begründen, beziehungsweise auf von mir wahrgenommene Fehler der Kritik hinzuweisen.


Die Wirklichkeit ist absolut 18

Ein Gastkommentar von Andreas Müller Ich wurde darum gebeten, eine Replik auf den Beitrag „Absolut und Relativ“ von Nikolaus Bösch zu verfassen, da ich als Atheist eine Philosophie mit objektivem Wahrheitsanspruch – den Objektivismus der amerikanischen Philosophin Ayn Rand – vertrete, während Herr Bösch in seinem Beitrag einen erkenntnistheoretischen sowie ethischen Relativismus befürwortet.


Wofür es sich zu leben lohnt

Robert Pfaller plädiert in seinem 2011 erschienenen Buch “Wofür es sich zu leben lohnt – Elemente materialistischer Philosophie” dafür, dass wir Menschen nicht von Innen heraus zum Genuss streben, oder gar zu ihm fähig sind. Er argumentiert, dass es gesellschaftliche Instanzen dazu braucht. Ich versuche die Idee Pfallers wie einen Aufruf zur Gründung der Atheistischen Religionsgesellschaft zu interpretieren.


Absolut und Relativ 8

Gott ist absolut. Sein Wille daher absolut richtig, sein Urteil, absolut gerecht. Seine Liebe absolut liebevoll, seine Existenz absolut perfekt. Das bietet eine Art Schönheit und Zweifelsfreiheit, die sich ein Erwachsener zweifelnder Mensch nur wünschen kann. Blöd irgendwie, dass es Gott nicht gibt. (Oder auch nicht, denn gäbe es einen solchen Gott, wir müssten ihn ja bekämpfen um unser Menschsein zu verwirklichen). Jedenfalls: Gibt es überhaupt das Absolute?


Befragungen zur Bundespräsidentschaftswahl 2016 – Die Kandidaten der Stichwahl

Am kommenden Sonntag, dem 22.5.2016, findet die Stichwahl statt, bei der der neue Bundespräsident der Republik Österreich gewählt wird. Die beiden Kandidaten, die es in die Stichwahl geschafft haben, Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen, haben gegensätzliche politische Einstellungen und unterschiedliche Verständnisse vom Amt des Bundespräsidenten. Das Thema, das wir in unserer Serie zu den Wahlen behandelt haben, die persönliche Einstellung der einzelnen Kandidaten zu Religion im Allgemeinen und Atheismus im Speziellen, kann in dieser richtungsentscheidenden Wahl natürlich nur ein Randthema sein. Es ist aber ein Thema, welches für die Atheistische Religionsgesellschaft von Relevanz ist, weshalb wir ihm unsere Beiträge zu dieser Wahl gewidmet haben. Zum Abschluss dieser Serie möchten wir einerseits die Antworten von Norbert Hofer nachreichen, welche wir in der Zwischenzeit erhalten haben, zum anderen möchten wir die Antworten der beiden Kandidaten noch einmal kommentieren.

Die Kandidaten der Stichwahl zur Bundespräsidentenwahl 2016

Tag des Friedens 1

Untertitel: Was der 8. Mai für Österreich bedeuten könnte Der 8. Mai 1945 war der Tag, an dem die Wehrmacht endlich und offiziell akzeptierte, dass der Krieg nicht mehr gewonnen werden könnte und dass eine Kapitulation besser sei als die totale Vernichtung. Viele Länder feierten den Sieg über die Nazis oder einfach nur das Ende des Krieges.