Dialog mit Anderen

Im § 2 Absatz 7 unserer Statuten ist zu lesen: “Dialog mit anderen und andersdenkenden Menschen hilft uns, unser eigenes Leben in einem breiteren Zusammenhang zu sehen und zu verstehen. Indem wir uns auf die Welten anderer Menschen einlassen, transzendieren wir unseren eigenen Erfahrungshorizont.” Wir versuchen, das auch tatsächlich zu verwirklichen.


Die Kaaba in Mekka

Meine ersten Gehversuche im Dialog mit dem Islam (Teil 1) 1

Vor vielen Jahren, im Jahr 2004, führte ich zum ersten mal einen Dialog mit dem Islam, besser gesagt mit Muslimen. Zu dieser Zeit sah ich mich selbst noch nicht als Atheisten, eher als kritischen Katholiken (der ich zumindest laut Taufschein war) mit tendentiell agnostischer Grundhaltung. Die Terroranschläge vom 11. September lagen schon zwei Jahre zurück, der Irakkrieg ein Jahr. In der öffentlichen Meinung lag die Einstellung vor, dass ein Dialog mit dem Islam wichtig sei, um die gemäßigten Muslimen gegenüber Extremisten zu stärken. Ich selbst schloss mich dieser Meinung an. Doch ich wollte mich mit Lippenbekenntnissen zum Dialog nicht zufrieden geben. Ich wollte selbst aktiv werden, den Dialog mit Muslimen suchen. Wer soll es denn sonst machen, wenn nicht jede/r einzelne, die/der dazu bereit ist? Meine Erfahrungen aus dieser Zeit möchte ich hier nun teilen.


Wie theistische Theologie auf dem Weg zum Atheismus helfen kann (5)

Im Anschluß an die Radio-Diskussion eines katholischen Religionsjournalisten mit Professor K. P. Liessmann, die Thema im vorangegangenen Beitrag (4) war, hat sich eine weitere Korrespondenz ergeben. Ich habe ja sehr schade gefunden, dass Liessmann zu seiner Frage an den ORF-Journalisten Mag. jjj JJJ, wie dieser zur Behauptung komme, religiöse Erfahrung könne jeder machen, nicht auf eine konkretere Antwort gedrängt hat. So habe ich mir erlaubt, dem Herrn Magister diese Frage schriftlich zu stellen und – da sie nicht beantwortet wurde – bei einer späteren Gelegenheit zu urgieren.


Konrad Paul Liessmann

Wie theistische Theologie auf dem Weg zum Atheismus helfen kann (4) 1

Vielleicht ist es Ihnen aufgefallen: ich habe im Titel ein Wort geändert. Denn ich kann zwar auf einen Fundus von Äußerungen christlicher Theologen zurückgreifen, wichtiger wäre aber ein interreligiöser Dialog mit dem Islam. (Aktuell wäre Gedankenaustausch natürlich am wichtigsten mit jenen islamischen Theologen, die aus dem Hintergrund gewaltbereite Muslime zu religiös motiviertem Terror ermuntern – nur wird sich von denen leider kaum jemand dazu bereit finden.) Ich habe schon vor Jahren bei führenden Moslems angefragt, wie sie zur Güte Allahs stehen bzw. ob sie (ähnlich wie in den Antworten in den Beiträgen (1) und (3) behauptet wurde) ihren Glauben auf entsprechende Erfahrungen dieser Güte gründen – aber nie eine Antwort erhalten. (Wenn uns jemand helfen kann, diese Wissenslücke zu schließen, sind wir sehr dankbar!) Also muß vorläufig weiter die christliche Theologie Anschauungsbeispiele stellvertretend für andere Monotheismen liefern. Das erscheint mir zumindest insofern gerechtfertigt, als etwa fanatische Muslime ihren Botschaften sicher nicht weniger hörig sind als fanatische Christen.


Gotthold Ephraim Lessing

Wie christliche Theologie auf dem Weg zum Atheismus helfen kann (3) 1

Im ersten Beitrag dieser Serie habe ich über die Anfrage an etliche kirchliche Theologen berichtet, die sich in den Jahren ab 2000 aus meinen Glaubenszweifeln ergeben hat,   Diesmal geht es um einen ausführlicheren Dialog, der sich daraus ergeben hat. Ein Assistent an der gleichen Universität wie Professor PPP (siehe Beitrag (2)), aber evangelisch, hatte zunächst auffallend freundlich geantwortet, z.B. mich gleich in der ersten Reaktion mit “lieber” Herr Geyer angesprochen. In ausführlicher Weise und u.a. an praktischen Beispielen mit seiner eigenen Vaterrolle versuchte er (wie auch manch andere, die es leider noch viel langatmiger taten) mir darzulegen, dass ich die Realität nicht richtig einschätze.


Wie christliche Theologie auf dem Weg zum Atheismus helfen kann (2) 3

Im Beitrag (1) zu diesem Thema habe ich zunächst eine aus Glaubenszweifeln heraus entstandene Anfrage von mir an etliche Theologen wiedergegeben, sowie ein paar eher seltsame Antworten. Die folgende Antwort (von einem Universitätsprofessor, dessen Namen ich hier als ppp PPP wiedergebe) hat mir nicht nur indirekt weitergeholfen.


Wie christliche Theologie auf dem Weg zum Atheismus helfen kann (1) 2

Auf recht verschiedene Weise haben mir christliche Theologen die Abkehr vom Christentum erleichtert. Einer durch sehr großes Verständnis für meine Probleme mit der Theodizee. Genau genommen waren seine eigenen Überlegungen dazu noch radikaler als die meinigen, und das hat mich damals sehr bestärkt. Ein anderer schlicht durch seine barsche Antwort. Und mehrere durch ihr offenbar völliges Unverständnis und ihr hartnäckiges Beharren, ich könne nur im Irrtum sein – da ihre eigene Welt sonst offenbar zusammenbräche. Sehr viele allerdings von denen, die ich damals (in den Jahren 2000 und 2001) angeschrieben habe, haben nicht geantwortet. Aber auch daraus ließ sich etwas ablesen. Über einiges dieser insgesamt fast unüberschaubaren (weil oft ausufernden) schriftlichen Diskussionen mit katholischen wie evangelischen Theologen, darunter Klerikern, Religionslehrern, Religionsjournalisten, Universtätsprofessoren und -assistenten, möchte ich in dieser Serie berichten. Aufgrund des großen Umfangs an Material wird sie sich über fünf Teile erstrecken.


Übersicht und Zugang zu interreligiösen Diskussionen auf derStandard.at

Zu drei Themenkomplexen gab es (meist von Mitgliedern der ARG initiierte) umfangreiche interreligiöse Diskussionen auf derStandard.at. Hier ein kleiner Überblick und die betreffenden Links. Generell wollen wir dazu noch anmerken, dass die jeweils zahlreichen Postings von Leserinnen und Lesern aus unserer Sicht einen nicht unwesentlichen Bestandteil dieser Diskussionen darstellen. Leider haben wir den Eindruck, dass Bemühungen, an Thesen der „anderen“ Seite bewusst anzuknüpfen, Gemeinsamkeiten zu suchen, etc. oft mit Ablenkungen vom Thema oder schlichter Gesprächsverweigerung beantwortet wurden.