Dialog mit Anderen

Im § 2 Absatz 7 unserer Statuten ist zu lesen: “Dialog mit anderen und andersdenkenden Menschen hilft uns, unser eigenes Leben in einem breiteren Zusammenhang zu sehen und zu verstehen. Indem wir uns auf die Welten anderer Menschen einlassen, transzendieren wir unseren eigenen Erfahrungshorizont.” Wir versuchen, das auch tatsächlich zu verwirklichen.


13.3.2019: Bericht auf religion.orf.at über einen Offenen Brief der IWEO 1

Heute ist auf religion.orf.at ein Bericht (“Initiative für gleiche Standards in Ethikunterricht“) über einen Offenen Brief an Bildungsminister Heinz Faßmann, den Mitglieder des Dialogforums Ethik der Initiative Weltethos Österreich (IWEO) unterzeichnet haben, erschienen.


Die Vertreibung aus dem Paradies – Eine atheistische (Um-)Deutung (2) 1

Wie vergangenen Dienstag im ersten Teil versprochen, möchte ich hiermit näher auf diesem Aspekt des Begriffs der “Erlösung” eingehen.

Die Annahme: Wir sind in einem Zustand, der “Erlösung” Bedarf. Er entsteht durch unsere Angst vor dem Tod, durch unser Bewusstsein um den Tod und durch unsere Erkenntnis über Gut und Böse. Wir können aber nicht mehr vor diese Erkenntnis zurück, weil sie nicht eine Schuld gegenüber jemandem da draußen ist, sondern durch eigene menschliche Tat (symbolisiert durch Adam und Evas Apfelkonsum) entstand. Somit können wir nicht von diesem Zustand erlöst werden, ohne von unserem Menschsein erlöst zu werden.


Die Vertreibung aus dem Paradies – Eine atheistische (Um-)Deutung (1) 2

Die Bibel hat viele Fehler, und die Genesis natürlich auch. Viele dieser Fehler, zwingen mich, ungläubig in Bezug auf die Bibel zu sein. Ich kann nicht einverstanden sein, mit einem Gott, der die Menschen erst erschafft, und dann dafür, was sie sind, verdammt. Ich will keine Religion wählen, in der der Versuch, die Welt zu verstehen als erste und ewige erbliche Sünde betrachtet wird.

Ich bin also dem rebellischen Geist verschrieben. Ich sehe in der Schlange die Mutter der menschlichen Kultur, und weil der Mensch ohne Kultur nicht Mensch ist, in dem Moment der Ursünde erst den Beginn des Menschsseins.

Eine weitverbreitete Auffassung ist, dass Gott den Menschen glücklich geschaffen hat, und die Kombination aus Schlange und Eva den Menschen in’s Unglück gestürzt und aus dem Paradies verbannt hat. Wenn die Geschichte sinnvoll sein soll, dann muss man sie umdeuten und wohl auch umschreiben.


OK-Podiumsdiskussion vom 14.12.2018

Am 14. Dezember 2018 fand im Ursulinenhof in Linz (1. Stock Foyer, Landstraße 31, 4020 Linz) im Zusammenhang mit der audivisuellen Installation “Adhina” von Werner Puntigam & Klaus Hollinetz eine vom OK Centrum für Gegenwartskunst im OÖ Kulturquartier in Kooperation mit dem OÖ. Presseclub und dem OÖ. Journalistenforum veranstaltete Podiumsdiskussion zum Thema “Wie viel Religion verträgt der öffentliche Raum?” statt.


ARG und arrrgh: ein HVÖ-Abend

Am 13. November 2018 hat im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Humanistische Akademie Wien/NÖ” des Humanistischen Verbands Österreich (HVÖ) eine Veranstaltung stattgefunden, bei der die Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich (ARG) und die Kirche des Fliegenden Spaghettimonsters Österreich (KdFSM) vorgestellt wurden. Dazu ist nun im Blog “Ramen, ich frage euch!” ein Bericht eines pastafarischen Teilnehmers erschienen.


Frieden zwischen Religionen und Kulturen

Seit 2015 ist die Atheistische Religionsgesellschaft am “Dialogforum Ethik” der Initiative Weltethos Österreich (IWEO) beteiligt. Der folgende kurze Text ist auf Einladung durch die Präsidentin der IWEO als ein schriftlicher Beitrag von uns zum derzeit aktuellen Dialogthema entstanden.


(Inter-/Religiöser) Dialog (2) 1

Vor Kurzem habe ich in einem ersten Teil ein paar Überlegungen zum (inter-/religiösen) Dialog begonnen, die ich hier nun ein wenig weiterführen möchte. Wie wollen wir einen Dialog führen? Wir wollen einen Dialog konstruktiv und im gegenseitigen Bestreben, auf einander einzugehen, führen. Dieses Wollen ist vom Wunsch begleitet, andere Ansichten (und „Irrtümer“) der Dialogpartnerinnen und Dialogpartner aushalten und positiv fruchtbar machen und „blinde Flecken“ auch bei uns selbst erkennen und verändern zu können. (Inter-/Religiöser) Dialog ist immer auch das, was wir jeweils daraus machen, so wie ja auch Religion immer auch das ist, was wir als Akteurinnen und Akteure jeweils daraus machen.


(Inter-/Religiöser) Dialog (1) 1

Dialog. Das bedeutet, miteinander ins Gespräch zu kommen und etwas miteinander „(durch-) besprechen“ zu können. Die Themen eines (inter-/religiösen) Dialoges können vielfältig sein. Vielleicht kann es auf uns selbst und auf mögliche Dialogpartnerinnen und Dialogpartner motivierend wirken, wenn wir uns einmal etwas ausführlicher überlegen, was wir uns im Hinblick auf (inter-/religiösen) Dialog vorstellen können und wünschen würden.


Sokrates (Soqrāt) in Diskussion mit seinen Schülern; Darstellung aus einem arabischen Manuskript aus dem 13. Jahrhundert n.Chr.

Meine ersten Gehversuche im Dialog mit dem Islam (Teil 2)

Vergangene Woche berichtete ich hier in Teil 1 über meine ersten Versuche, einen interreligiösen Dialog mit Vertretern des Islam zu führen, welche ich 2004 in diversen Foren im Internet unternahm. In einem Forum stieß ich auf engagierte Diskussionspartner. Das erste Dialogthema, das von meiner Seite kam war ja folgende Idee: Aufgrund der (näherungsweisen) Kugelform der Erde müsste es doch für einen Muslim erlaubt sein, nicht in Richtung Mekka zu beten, sondern genau in die entgegengesetzte Richtung. Dieses Thema wurde intensiv diskutiert, wobei es erwartungsgemäß nicht auf vollständige Zustimmung stieß. Ich wollte aber nicht allzu lange mit dieser Fragestellung aufhalten. Dieser durchaus fruchtbare Diskurs motivierte mich, weitere Fragen an die Muslime im Forum zur Diskussion zu stellen. Darüber möchte ich nun hier im zweiten und letzten Teil dieser Serie berichten.