Beiträge


Seelsorge

Seelsorge. Ein Begriff, den Kirchen häufig für ihre Tätigkeit verwenden und den viele Atheisten gerne ablehnen, weil die Vorstellung einer unsterblichen Seele unmöglich erscheint. Und wahrscheinlich gibt es so viele Vorstellungen, was Seele sein soll, wie es Leute gibt, die den Begriff denken.


Unsere Antragstellung beim Kultusamt (2) – warum überhaupt? 2

Der Genetiker John B. S. Haldane schrieb einmal („The truth about death“, Journal of Genetics, 58 (1963) 463-464, auf Seite 464): I suppose the process of acceptance will pass through the usual four stages: 1. This is worthless nonsense, 2. This is an interesting, but perverse, point of view, 3. This is true, but quite unimportant, 4. I always said so. („Ich gehe davon aus, dass der Prozess der Akzeptanz durch die üblichen vier Phasen verlaufen wird: 1. Das ist wertloser Blödsinn, 2. Das ist eine interessante, aber perverse Perspektive, 3. Das ist wahr, aber ziemlich unwichtig, 4. Ich habe es immer schon gesagt.“) Auch unser Vorhaben, als „Atheistische Religionsgesellschaft in Österreich“ (ARG) mit einem entsprechenden Antrag beim Kultusamt eine staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft zu werden, muss wohl diese vier Phasen der Akzeptanz durchlaufen. In diesem zweiten Beitrag unserer Serie soll nun ein wenig beleuchtet werden, warum unser Ziel, eine staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft zu werden, Sinn macht und warum wir diese Herausforderung daher mit Freude annehmen.


Darf man als Atheist Ostern feiern? 1

Das Osterfest ist zwar laut kirchlicher Lehre das wichtigste Fest überhaupt, im Alltag wird aber doch etwas weniger Aufwand dafür betrieben als um das Weihnachtsfest. Dennoch gönnen sich wohl die Meisten heute eine Osterjause, und für die meisten Kinder ist etwas im Garten (oder bei Schlechtwetter drinnen) versteckt. Doch darf man als Atheist bei diesem Spaß überhaupt mitmachen? Ich sage: Ja, darf man. Hier sind drei Argumente dafür.


Religiöse Symbole

„Atheismus darf keine Religion sein!“ 8

Was ist eigentlich so schlimm an der Behauptung, Atheismus könne eine Religion sein? Was macht den Religionsbegriff zu einem dermaßenen Makel, dass sich schon unzählige Atheistinnen und Atheisten kreative, aber nicht immer stichhaltige Argumente ausgedacht haben, um diese Behauptung zu widerlegen? Wir haben im Rahmen dieses Schwerpunktes „Atheistische Religion“ schon einige Aspekte des Religionsbegriffes beleuchtet. Nikolaus Bösch-Weiss beleuchtete in seinem Beitrag, wie vielschichtig und komplex der Religionsbegriff eigentlich ist. In einem Gastbeitrag von Harald Stücker wurden provokative, aber durchaus interessante Definitionen des Historikers Yuval Noah Harari vorgestellt. Allerdings scheinen bei diesem Thema rein sachliche Argumente alleine zu kurz zu greifen. Vielmehr sollten hier auch einmal Vorurteile und unreflektierte Denkweisen angesprochen werden, welche in dieser Frage eine große Rolle zu spielen scheinen.


Prosit 12018! Die Zeitrechnung der Holozän-Ära 7

Der Gregorianische Kalender, wie wir ihn kennen und tagtäglich verwenden, hat sich über die Jahrhunderte bewährt und weltweit etabliert. Er hat aber einen Schwachpunkt: Die Anno Domini-Zählung der Jahreszahlen. Sie beginnt an einem willkürlich festgelegten Zeitpunkt inmitten der Blütezeit des Römischen Reiches. Das macht es für historisch interessierte Laien mitunter schwierig, Ereignisse der Menschheitsgeschichte chronologisch einzuordnen. Vielleicht wird es Zeit für eine kleine Korrektur mit großer Wirkung.


Die Evolution der Kalender

Heute ist Sonntag, der 31.12.2017. Wir alle wissen Bescheid, was es mit dieser Zahlenkombination auf sich hat. Das Datum, Wochentage, Monate und Jahreszahlen, all das sind Konzepte, die wir verinnerlicht haben, nach denen wir unser tägliches Leben ausrichten. Doch wie entstand das Kalendersystem, das wir heute Kennen? Dies ist der Versuch einer kurzen Geschichte des Kalenders, mehr oder weniger zusammengereimt von interessierten Laien.


Halloween Rübenlaterne

Samhain/Halloween – Ein Fest des Übergangs 1

Halloween, oder Samhain, wie es die Kelten nannten, halbiert gewissermaßen den kalendarischen Herbst. Es markiert den Übergang vom goldenen Herbst, dem letzten Ausläufer des Sommers, hin zum dunklen Herbst, dem Vorboten des Winters. Ein Fest, ein Feuer, Opfer und schauspielerische Darbietungen machen diesen Übergang bewusst. Wo heidnische Feste waren, versuchten die Christen die Feiertage zu besetzen, und so kennen wir heute üblicherweise Allerheiligen, den Totengedenktag der Christen. In unserer frechen Art und unserem aufrichtigen Glauben, dass alle Religionen letztlich menschengemacht sind, müssen wir uns nicht damit belästigen, welcher dieser Feiertage jetzt eigentlich wahrer und unserer Kultur gemäßer ist. Wir können uns überlegen: Welchen brauchen wir nötiger? Und nicht einmal das müssen wir. Wir können beide nehmen.